Der historische Hintergrund der St. Engelbert Kirche

Die katholische Kirche St. Engelbert wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Gemeindekirche nach Plänen des Architekten Krings im neugotischen Stil errichtet, benannt nach einem Kölner Erzbischof aus dem 13. Jahrhundert. Dieser Sakralbau war von vornherein lediglich als Übergangslösung für ein größeres Gotteshaus vorgesehen und sollte baldmöglichst einem Neubau des Architekten Julius Wirtz weichen.

Es sollten weitere 25 Jahre vergehen, bis im Jahr 1935 ein neues dreischiffiges Kirchengebäude nach Plänen von Dominikus Böhm fertiggestellt und geweiht werden konnte. Das Gebäude wies eine Breite von 26 Metern, eine Länge von 60 Metern und eine Turmhöhe von 37 Metern auf. Nach fast vollständiger Zerstörung der Kirchenräume im Jahr 1945 blieben lediglich das Untergeschoss und Teile des Chors erhalten.

Mit dem Wiederaufbau, der sich auch aus Kostengründen weitgehend an dem ursprünglichen Grundriss orientierte, wurde im Jahr 1954 erneut Dominikus Böhm beauftragt. Änderungen des Erscheinungsbildes gegenüber dem des Gebäudes aus den 1930er Jahren ergaben sich durch eine Verkürzung des Gesamtbaus auf 45 Meter und einen neuen, größeren Vorplatz. Nur das nördliche der beiden ehemaligen Seitenschiffe wurde wieder aufgebaut und trägt heute zu einer räumlichen Asymmetrie bei. Das Querschiff erhielt ähnlich hohe Fenster wie der Chor, so dass der Altarraum nun in helles Licht getaucht wird. Eine Schildfassade mit fünf Glocken ersetzt die ehemalige Doppelturmfassade, und eine neun Meter große Steinrosette in der Eingangsfassade wirkt heute prägend für den Innen- und Außenraum.

Quelle: Entwurfsmappe "Kirche St. Engelbert, Essen" Zukunft aus Tradition
Koschany + Zimmer KZA, Architekten Essen

"Christkönig soll Essens Führer sein"

...lautet die Inschrift der großen Glocke , die 1934 für die neue St. Engelbert Kirche in Essen gegossen wurde.
Am 11.09.1935 folgte die Glockenweihe bei der die Glocke mit dieser Inschrift den Weg durch die Essener Innenstadt bis zu Ihrem Zielort dem neuen Dominikus Böhm Bau im Sternviertel zurücklegte.
 
Die katholische Jugendbewegung mit Kardinal Frings an der Spitze fand in der Böhmschen "Engelbertsburg" eine Zuflucht bis nahezu zum Kriegsende.
 
1945 wurde St. Engelbert durch den Absturz eines amerikanischen Bombers in das Kirchengebäude fast vollständig zerstört, die Glocken überstanden den Angriff wie durch ein Wunder.
 
1954 wurde St. Engelbert deutlich verkleinert wieder unter der Leitung Dominikus Böhms wiederaufgebaut.
Künstlerfreunde, wie Peter Strausfeld und Ludwig Gies schufen mit Ihrer ehemals verfolgten und "entarteten" Kunst eindrucksvolle Werke für den neuen Kirchenraum und stellten so künstlerisch die Herrschaft Christkönigs in St. Engelbert wieder her.